Ziele der Eltern vs. Ziele der Jugendlichen

Der Jahreswechsel animiert dazu, Vorsätze zu fassen, neue Ziel anzuvisieren oder sich Motivation zu verschaffen, um bestimmte Gewohnheiten zu ändern oder neue Fähigkeiten zu entwickeln. Das ist auch gut so! Gute Vorsätze bieten die Möglichkeit, seinen aktuellen Standpunkt zu reflektieren, neue Wege auszuprobieren und an persönlichem Wachstum zu arbeiten.

 

Kinder und Jugendliche haben aber oft ganz andere Ziele, als wir Erwachsenen uns das vorstellen. Laut einer Studie in Deutschland waren 2023 gute Freunde der wichtigste Aspekt im Leben der 16 bis 26-Jährigen. Ebenfalls essenziell für ein schönes Leben wurde «viel Spass zu haben und das Leben zu geniessen» sowie «für die Familie da sein und sich für die Familie einsetzen» genannt. Unabhängigkeit, bzw. die Selbstbestimmung im Leben wurde gefolgt von einer glücklichen Partnerschaft erwähnt. Mit 62% nannten die Jugendlichen dann den Berufserfolg - auf Platz 6!

Wie sehen das die Eltern? Laut einer Studie von 2021 ist der wichtigste Aspekt für Eltern die Gesundheit der Kinder, dicht gefolgt von guter Bildung. Freundschaften, Partnerschaft und Familie werden in Folge erwähnt und im Anschluss die Selbsterfahrung. (Siehe Statistik: de.statista.com, Abbildung unten).

 

Diese Diskrepanz zwischen den Zielen der Eltern und den Zielen der Jugendlichen ist ein häufiges Phänomen, das oft in der Adoleszenz auftritt und wird bei uns im Coaching häufig sichtbar. Eltern haben oft bestimmte Vorstellungen davon, was für ihre Kinder das Beste ist, während Jugendliche anfangen, ihre eigenen Werte, Interessen und Ziele zu entwickeln. Sei es beim Berufsentscheid oder auch in der Art und Weise, wie sie ihre Freizeit verbringen wollen: Eltern sind oft nicht einer Meinung mit den Heranwachsenden! Typisch in der Pubertät ist auch der gefühlt stündliche Wechsel der Werte und Ziele der Jugendlichen – das ist nicht einfach nachzuvollziehen aber ist normal und gehört dazu. Der Prozess der Ich-Findung ist im Gang und geprägt von Unsicherheiten und Chaos. Da braucht es einen starken, elterlichen Halt, Geduld, Liebe und Zuversicht.

 

Eltern wünschen sich hingegen für ihre Sprösslinge einfach Gesundheit, Sicherheit, Erfolg und somit Familienharmonie Die Jungen sollen sich auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich (gefälligst) auf die Ausbildung, um später den Beruf der Träume ausüben und sich ein gutes Leben leisten zu können. Oft verbirgt sich dahinter die eigene Angst, das Kind könnte später unglücklich werden. Eltern haben die Vorstellung, dass junge Menschen langfristige Ziele im Fokus haben. Jedoch fangen Jugendliche in dieser Lebensphase an, ihre eigenen Träume und Leidenschaften zu erkunden. Neue Erfahrungen im sozialen Bereich, in der Liebe und in der Entwicklung des Selbstbildes zu machen. Diese Diskrepanz kann in den Familien zu Konflikten, Missverständnissen und Frustration auf beiden Seiten führen.

 

Was kann in diesem Fall helfen?

 

Kommunikation

Eine offene, wohlwollende Kommunikation, in der sowohl Eltern als auch Jugendlichen ihre Perspektiven und Wünsche mitteilen können, ist entscheidend, um eine gemeinsame Basis zu finden. Es geht darum, Verständnis füreinander zu entwickeln, Kompromisse einzugehen und Raum für die individuelle Entfaltung der Jugendlichen zu schaffen., während gleichzeitig die Sicherheit und Unterstützung der Eltern gewahrt bleibt.

Ein Familiencoaching kann dabei helfen, indem es unterstützt, Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern und einen Konsens zu finden, der beide Seiten berücksichtigt.

 

Perspektivenwechsel und Verständnis

Sowohl den Eltern als auch den Jugendlichen empfehlen wir zu versuchen, die Perspektive des anderen zu verstehen. Dies gelingt häufig, indem man fragt: «Was würdest du an meiner Stelle als Vater/Mutter tun?». Oder der/die Jugendliche fragt: «Wie war das damals für dich, als du noch jugendlich warst?». So können schöne Gespräche entstehen, die sicherlich konstruktiver sind und weiter führen als das «Recht-haben-wollen».

 

Respekt

Der gegenseitige Respekt voreinander ist essenziell. Dabei soll auf Elternseite die Individualität und die Entwicklung des Heranwachenden respektiert werden und auf der Jugendlichen-Seite die Sichtweise der Eltern als wertvolle Quelle der Erfahrung betrachtet werden.

 

Zutrauen und Ermutigung

Trauen Sie Ihren Kindern zu, die eigenen Ziele zu erreichen! Ständige Sorge und Misstrauen schädigen das Selbstvertrauen der Kinder und können dazu führen, dass sich die Jugendlichen selbst nichts zutrauen und gar nicht erst versuchen etwas anzupacken. Begleiten Sie ihr Kind auf seinem Weg, unterstützen Sie wo nötig und lassen Sie los, wenn es gut läuft.  Anerkennen und Loben ist hilfreich und stärkt alle Kinder und Jugendlichen! So werden sie bald die nächsten Hürden im Leben meistern und müssen nicht erst auf den Jahreswechsel warten! 😊

 

 

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Was halten die 16- bis 26-Jährigen persönlich im Leben für besonders wichtig und erstrebenswert?

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